Bodetal
Canyonartiges Tal - der Sagenharz
Topografisch betrachtet erstreckt sich das am nördlichen Harzrand gelegene Bodetal auf einer Länge von 17 Kilometern von der Rappbodetalsperre bei Wendefurth bis nach Thale. Im engeren Sinne wird jedoch nur der zehn Kilometer lange, schluchtartige Abschnitt zwischen Treseburg und Thale als Bodetal bezeichnet. Hier hat sich der Fluss bis zu 280 Meter tief in den Granit eingeschnitten. Links und rechts des canyonartigen Tals ragen die Felsformationen des Hexentanzplatzes und der Rosstrappe bis zu 250 Meter in die Höhe.
Bizarre Felsen mit Hexentanzplatz und Rosstrappe
Die bizarren Felsenformationen haben seit jeher die menschliche Phantasie angeregt und so wurde das Tal zum Schauplatz zahlreicher Sagen: Hexen, Teufel und Zwerge sollen hier zu Hause sein. Die bekannteste Sage ist die von der Rosstrappe. Dieser Hufabdruck im Fels soll seine Entstehung dem Aufprall des Hufes des Riesenrosses der Prinzessin Brunhilde verdanken, als sie auf der Flucht vor dem ungeliebten Ritter Bodo mit ihrem Pferd über das Tal sprang. Diese und viele weitere Sagen und Mythen brachten der Urlaubsregion den Beinamen »Sagenharz«.
Urlaubs- und Ausflugsziel vor allem für Wanderer
Aufgrund seiner magischen Gebirgsszenerie ist das Bodetal eines der beeindruckendsten Wandergebiete des Harzes, das sich auf dem Talgrund bequem durchwandern lässt. Aber auch die Wege rund um das Bodetal sind ein bei Wanderern sehr beliebtes Urlaubs- und Ausflugsziel. Thale am Ausgang des Bodetals ist zudem Start- bzw. Endpunkt des »Harzer-Hexen-Stieges«, eines gut ausgeschilderten Fernwanderweges, der den Harz über den Brocken bis Osterode überquert.
Die Landschaft beeindruckte schon Goethe und Fontane
Die natürliche Schönheit des Bodetals beeindruckte auch zahlreiche Dichter wie Fontane, Heine, Eichendorff und Klopstock. Johann Wolfgang von Goethe, der das Bodetal dreimal besuchte, wurde hier zu der Walpurgisnachtszene im »Faust« inspiriert. Um die einzigartige Landschaft zu schützen, wurde das Bodetal zwischen Thale und Treseburg bereits 1937 zum Naturschutzgebiet erklärt. Dank der dadurch erhaltenen Natürlichkeit zählt das gewaltigste Felsental nördlich der Alpen heute zu den beliebtesten Urlaubs- und Ausflugszielen im Harz.